In den ersten Tagen unseres Kletterhallenbetriebs gab ein Thema an der Kasse die meisten Diskussionen: Kleinkinder unter 5 Jahren dürfen bei uns nicht in den Kletter- und Boulderbereich, auch nicht in Begleitung der Eltern.
Unser Konzept sieht vor, Kindern etwa ab dem Vorschulalter das Klettern zu ermöglichen. Kleinere Kinder sind unserer Meinung nach in aller Regel noch nicht groß und reif genug zum Klettern an unseren Wänden und ihnen fehlt noch jegliches Gefahrenbewusstsein. So ist unser Plan, kletternden Eltern für kleinere Kinder eine Kinderbetreuung anzubieten. Aber Kleinkinder, die nicht klettern, sollten sich demnach nicht in der Kletterhalle aufhalten.
Vor dieser Ausgangslage gab es in den letzten Tagen enttäuschte Eltern (und Kinder), da wir dieses Konzept offensichtlich zu wenig kommuniziert hatten. Dadurch sind – für beide Seiten – unangenehme Situationen entstanden, für die wir uns ausdrücklich entschuldigen wollen. Zudem können Konstellationen vorkommen, die wir bei unseren Regelungen zu wenig berücksichtigt hatten, und wofür wir noch nach Lösungen suchen.
Warum sollen sich keine Kleinkinder in der Kletterhalle aufhalten?
Als Hallenbetreiber haben wir für eine größtmögliche Sicherheit zu sorgen. Kletternde Eltern müssen sich auf das Klettern und Sichern konzentrieren können, sind aber gleichzeitig für die Beaufsichtigung ihrer Kinder verantwortlich. Das ist ein Konflikt, der sich nicht lösen lässt, wenn ein Elternpaar alleine mit seinen Kindern klettert. Entweder sind die Eltern nicht voll bei der Sache (auch wenn viele behaupten, sie hätten trotzdem alles im Griff), weil sie immer einen Blick auf die Kinder haben müssen, oder die Kinder sind nicht die ganze Zeit beaufsichtigt. Hinzu kommt, dass herumtollende Kinder andere Kletterer ablenken oder durch abgelassene Kletterer gefährdet werden können. In der Boulderhalle ist die Sitation zwar etwas anders, da niemand sichern muss, aber grundsätzlich gilt auch hier, dass eine Betreuung der Kinder jederzeit gewährleistet sein muss, damit sie sich nicht plötzlich unter absprungbereiten Boulderern befinden.
Wie lässt sich der Konflikt lösen?
Aus unserer Sicht ist ein verantwortungsvolles Klettern in Begleitung kleiner Kinder nur möglich, wenn es Betreuungspersonen gibt, die nicht selbst klettern. Dann ist aber die Frage, ob sich die Betreuungsperson mit den Kindern unbedingt in der Kletterhalle aufhalten muss oder ob es nicht für alle Beteiligten angenehmer ist, sich einen ruhigen Platz abseits zu suchen, zum Beispiel in unserem (noch im Aufbau befindlichen) Spielebereich im Bistro.
Wir kennen viele kletternde Familien, die einen großen Teil ihrer Freizeit gemeinsam am Fels verbringen. Am Fels gilt ausschließlich die Eigenverantwortung der Eltern, aber der Aufmerksamkeitskonflikt besteht auch dort. Oft wird dieser Konflikt dann so gelöst, dass sich mehrere Familien zusammentun, für die Kinder etwas abseits der Felswand an einem sicheren Platz ein „Basislager“ errichten und ein oder zwei Erwachsene mit den Kindern spielen, während der Rest klettert. Es gibt aber auch Familien, die ihre Kinder ohne zusätzliche Betreuungsperson direkt am Wandfuß spielen lassen, während die Eltern klettern. Das erzeugt dann manchmal genau die Situationen, die bei den Umstehenden wahlweise Kopfschütteln oder Entsetzen auslösen – und die wir nicht in unserer Kletterhalle wollen.
Sind Anpassungen dieser Regel geplant?
Wir werden uns bemühen in den nächsten Wochen Regelungen zu finden, die auch für kletternde Familien mit Kindern unter 5 Jahren die Möglichkeit eines gemeinsamen Aufenthalts bieten – zu gewissen Zeiten, in gewissen Bereichen und mit klaren Vorgaben. Wir bitten Euch dafür aber um Geduld, bis der Kinderboulderbereich (Bewegungscenter) und der Kinderspielbereich im Bistro fertig sind und bis wir Erfahrungen mit unserem Kinderbetreuungsangebot gesammelt haben.